Moderation – interne Ressourcen mobilisieren

Viele Unternehmen setzen bei der Entwicklung ihres CSR-Managements auf externe Beratung. Das hat den Vorteil, frische Impulse von außen ins Unternehmen zu tragen. Klassische Expertenberatung kommt bei der strategischen Entwicklung unternehmerischer Verantwortung aber schnell an ihre Grenzen. Denn sie kann bei ihren Ratschlägen die internen Strukturen, Voraussetzungen und Hindernisse nur in beschränktem Umfang berücksichtigen. Der Beitrag zeigt, wie ich bei CSR-Projekten mit Moderation und Coaching interne Ressourcen mobilisiere und so die Effizienz und Lösungsqualität der unternehmensinternen Arbeitsprozesse steigere.

Um das CSR-Management weiterzuentwickeln, sollten vor allem unternehmensinterne Wissens- und Entscheidungsstrukturen miteinander vernetzt werden. Denn wirksame unternehmerische Verantwortung ist das Ergebnis eines permanenten Entwicklungsprozesses, der CSR-Verständnis und -Praxis des Unternehmens an Veränderungen des Umfelds anpasst. Externe Moderation und Coaching helfen mit klaren Rollenzuschreibungen, strukturierten Abläufen und bei Bedarf auch professioneller Konfliktklärung. So werden interne Kompetenzen und Kenntnisse effizient genutzt und dauerhaft gestärkt anstatt sie nur punktuell durch Beratung zu unterstützen. Für diese Vorgehensweise sind besonders Methoden der prozessorientierten Moderation, des Coaching und des agilen Projektmanagements geeignet.

Moderation fördert mehrdimensionale Ideen- und Lösungsfindung

Moderation fördert mehrdimensionale Ideen- und LösungsfindungNachhaltigkeitsmanager stehen immer wieder vor der Aufgabe, Ziele, Ausrichtung und strategische Verankerung der CSR-Programme und -Aktivitäten an veränderte Markt- und Rahmenbedingungen anzupassen. Die Thematik trifft in anderen Verantwortungsbereichen häufig auf eine Gemengelage von Neugier und Unkenntnis bis Desinteresse und Unverständnis. Prozessorientierte Moderation hilft hier, die unterschiedlichen Sichtweisen zunächst zu einem klaren Lagebild zu verdichten und über einen mehrdimensionalen Ideen- und Lösungsfindungsprozess ein gemeinsames Zielbild zu entwickeln.

[contentbox headline=“Vielfalt der Perspektiven und Erfahrungen fruchtbar machen“ type=“gray“]Das in Unternehmen verbreitete Verständnis von CSR als „dauerhafter (betriebs-)wirtschaftlicher Erfolg“ blendet beispielsweise viele der für die gesellschaftliche Akzeptanz – und damit für den langfristigen Erfolg“ relevanten Anforderungen aus. Manager, die Schnittstellen zur „Außenwelt“ des Unternehmens verantworten (Kommunikation, Marketing, Recht & Compliance, CSR…), kennen die Ansprüche und Überzeugungen von Stakeholdergruppen, die nicht primär am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens interessiert sind, ihn aber indirekt beeinflussen. Diese unterschiedlichen Erfahrungen fließen durch den moderierten Prozess in begründete Programmschwerpunkte ein und legen damit die Grundlage für eine realitätsbasierte Programmentwicklung.[/contentbox]

Agiles Coaching unterstützt effiziente Programmentwicklung

CSR-Kommunikation und CSR-Management erfordern die Zusammenarbeit von Experten und Managern, die im „normalen“ Alltag kaum gemeinsam Probleme lösen. Ausgerechnet für diese strategisch herausfordernden Aufgaben stehen dann keine bewährten Teamroutinen bereit, die Sicherheit beim Betreten von Neuland oder der Arbeit an kontroversen Themen geben. Agiles Coaching unterstützt die Verantwortlichen dabei, sich in einem zielorientierten und innovativen Rahmen zu bewegen. Dazu werden in der Startphase ein verbindliches Rollen- und Aufgabenverständnis, ein zu pflegendes Set an Dokumenten sowie ein klares Regelwerk für die Recherche-, Analyse-, Diskussions-, Präsentations- und Entscheidungsprozesse vereinbart. Eine solche grundsätzliche Klärung zum Einstieg in die Programmentwicklung sorgt für Effizienz im weiteren Projektverlauf.

Der Moderator als Coach – festgefahrene Positionen klären, neue Lösungen ermöglichen

Mit Moderation und Coaching festgefahrene Positionen lösenManche Themen der CSR-Kommunikation und des CSR-Management sind ein heißes Eisen, weil sich beispielsweise dazu in der Vergangenheit im Unternehmen Lager gebildet haben, die Beteiligten emotional stark involviert sind oder aufgrund der verschiedenen Aufgaben völlig unterschiedliche Sichtweisen aufeinanderprallen. Was den einen als Ausdruck von rückwärtsgewandtem und unbelehrbarem Vorgehen gilt, wird von den anderen als schiere Blauäugigkeit und professionelle Inkompetenz gewertet. Der Verteidigung alter Überzeugungen wird dann mehr Aufmerksamkeit geschenkt als der Entwicklung neuer Lösungen. Wirksame CSR-Programme lassen sich in einer solchen Situation kaum entwickeln. Hier ist der Moderator in seiner Rolle als Coach gefragt, der Einwänden, Zweifeln, Kritik und Konflikten Raum gibt, so dass zunächst einmal die Konfliktpunkte auf den Tisch kommen. Im Anschluss daran werden alle Projektbeteiligen ermutigt, ihre Wünsche und Anliegen an einzelne Personen oder das Team zu formulieren ihren Widerständen auf den Grund zu gehen und sich anderen Positionen zu öffnen, um so neue und gemeinsame Lösung zu ermöglichen.

Meine Rolle als prozessorientierter Moderator und Coach

Klassische Expertenberatung kann sehr gut Kapazitätsengpässe beheben oder externes Wissen und Erfahrungen punktuell ins Unternehmen tragen. Sie hilft dann, wenn z.B. bereits klar definierte CSR-Aufgaben umzusetzen sind. Prozessorientierte Moderation und Coaching unterstützen hingegen die im Unternehmen Verantwortlichen auf ihrem Weg der Problemlösung. Dadurch werden die internen Ressourcen mobilisiert, die am Ende des Beratungsprozesses auch für die erfolgreiche Umsetzung des CSR-Progamms verantwortlich sind. Das erfordert neben der CSR Fachkompetenz besondere Methodenkompetenz im Umgang mit kontroversen Themen und Erfahrung im Umgang mit Unternehmensstrukturen. Denn es gilt nicht nur Klippen von Hierarchien und Positionen zu umschiffen, sondern auch komplexe Diskussion auf den Punkt zu bringen.

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