Nutzung nicht-finanzieller Informationen für InvestitionsentscheidungenErnst & Young informieren mit ihrer Studie Tomorrow’s investment rules darüber, wie institutionelle Investorendie nicht-finanzielle Informationen von Unternehmen nutzen. An der Studie nahmen im Befragungszeitraum (September 2013) 163 Investoren, Analysten und Portfoliomanager teil.

Zwei von drei institutionellen Investoren ziehen nicht-finanzielle Unternehmensinformationen für ihre Entscheidungen heran

Rund zwei Drittel (64,5%) der Teilnehmer geben an, nicht-finanzielle Informationen von Unternehmen bei ihren Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen. Neun von zehn Investoren dieser Gruppe bezeichnen diese Informationen als ausschlaggebend für mindestens eine ihrer Entscheidung der zurückliegenden zwölf Monate. Bei der Bewertung der Informationen wendet aber nur jeder dritte Investor (32,5%) einen strukturierten Prozess an, der sich entweder an internen Vorgehensweisen oder anerkannten externen Leitlinien orientiert. Die übrigen gehen „informell“ vor.

Nur jeder Dritte hält CSR-Reports für eine unerlässliche oder wichtige Quelle

Wichtigste Informationsquellen sind Jahresberichte, Integrierte Berichte und Unternehmenswebsites. Während drei von vier der Befragten die Jahresberichte der Unternehmen als unerlässliche oder wichtige Informationsquellen einstufen, spricht gerade einmal jeder Dritte (34,7%) den CSR- oder Nachhaltigkeitsberichten diese Informationsqualität zu.

Für berichtende Unternehmen folgt daraus, dass Informationen über nicht-finanzielle Leistungen für Investoren erst dann Bedeutung haben, wenn sie wesentlich sind, also darlegen, wie das jeweilige Geschäftsmodell kurz-, mittel- und langfristig Wertschöpfung ermöglicht. Die Studie erkennt an, dass die aktuellen Rahmenkonzepte der GRI, des IIRC und des SASB wichtige Schritte zur Konzentration auf wesentliche Informationen gehen. Es wird aber auch zugleich deutlich, dass das Fehlen eines verbindlichen Rahmens und die Unsicherheit, ob ESG-Informationen einen finanziellen Impact haben die Hauptgründe dafür sind, wenn nicht-finanzielle Unternehmensinformationen nicht für Investitionsentscheidungen genutzt werden. Unabhängig davon, in welcher Berichtsarchitektur und nach welchem Rahmenkonzept Unternehmen Auskunft geben, sind sie also gefordert, dass ihre Nachhaltigkeitsinformationen relevant, konsistent, vergleichbar, ausgewogen, mit den Finanzinformationen verknüpft und ebenso verlässlich wie auch möglichst extern geprüft sind.

Ähnliche Beiträge in diesem Blog

VDM – den Wert von Nachhaltigkeit messen

IIRC-Konzept und GRI G4 – volle Deckung?

Konzeptionsgrundlagen für die CR-Berichterstattung

SASB mit weiteren Reporting-Standards

SAP berichtet erstmals nach IIRC und G4

Merken

Merken

Pin It on Pinterest

Share This

Bitte weitersagen!

Teilen Sie den Artikel mit Ihren Freunden!